Das schwirrt mir schon eine Weile durch den Kopf und ich überlege schon lange das mal nieder zuschreiben, mir fehlen da nur oft die richtigen Worte.
Es geht um meine Hunde und mich und unseren ständigen Wandel im Miteinander und meiner Sichtweisen, mal mit mal ohne Scheuklappen. Mittlerweile meistens ohne 😉
Vor ein paar Jahren war ich davon überzeugt, daß Hunde zu funktionieren haben, ohne Spielraum für eigene „Ansichten“ möglichst unauffällig und umweltneutral. Das machte es einfach für mich, da ich werde nicht gern gesehen und das geht am Besten, wenn man nicht auffällt.
Lange trainierte oder kommunizierte ich nach dem Stil von Anita Balser und allen die es ähnlich taten. Damit will ich nicht sagen das das schlecht ist und ich war selber sehr davon überzeugt, aber es fühlt sich heute nicht mehr gut an.
Ich habe ein Onlineseminar gewonnen, darüber freue ich mich sehr und doch merke ich da auch wieder ganz deutlich das ist nicht mehr mein Weg. Es geht dabei viel um Grenzen setzen und dem Hund Entscheidungen abzunehmen, die er nicht zu treffen hat, damit er auch im Alltag ruhig führig ist und beim Menschen anfragt, ob er etwas darf oder nicht. Ziel ist es, dem Hund da durch letztendlich eine große Freiheit schenken zu können, weil er immer nachfragen wird ob es so gut ist und nicht auf die Idee kommt „auszubrechen“
Bitte nagelt mich jetzt nicht auf die Genauigkeit dieser Trainingsmethoden fest, ich will damit nur kurz erklären worum da dabei geht.
Zu diesen Trainingsmethoden gibt es natürlich auch Videos von Hund und Halter und aus heutiger Sicht tun mir diese Hunde fast ein bißchen leid. Sie wirken auf mich, wie Marionetten Auch empfinde ich es nicht mehr als Kommunikation, sondern als genau so eine Konditionierung , wie bei anderen Methoden mit Strafe oder Leckerlies.
Der Hund lernt einfach wann er darf und wann nicht, indem er unsere Körpersprache deutet und dem entsprechend reagiert.
Bis vor einem Jahr fand ich das alles toll, richtig und völlig logisch. Hunde müssen ruhig und devot sein, damit sie alltagstauglich sind und man sie so unauffällig, wie irgend möglich mit nehmen kann, ohne seine Umwelt zu belästigen.
PS- unter devot steht im Duden: unterwürfig, ein übertriebenes Maß an Ergebenheit zeigend
Heute fühlt sich das alles für mich merkwürdig an und durch Divi wird mir das jetzt noch mal mehr deutlich.
Ich gucke weiterhin gern Onlineseminare und besuche Workshops und lasse mich berieseln von der Hundewelt und den verschiedenen Meinungen dazu…..aber heute will ich wieder das meine Hunde Hunde sind. Sie dürfen mal knurren oder Entscheidungen treffen, Dinge selber probieren und ihre Fähigkeiten ausloten und erweitern.
Sie sollen Spaß haben und auch mal durch drehen dürfen und ihre dollen 5 Minuten haben, das ist für mich Lebensfreude und ein großes JA, nichts was man verhindern oder unterdrücken sollte.
Natürlich soll man weiterhin Rücksicht auf seine Umwelt nehmen und die Hunde sollen nicht irgendwen belästigen oder gar sich oder andere gefährden.
Es geht mir rein um das Miteinander, Bedürfnisse erkennen, auch mal fünfe gerade sein lassen, Leckerlis zücken, wenn es denn funktioniert und zum Ziel führt.
Einfach das Leben genießen und sich an den Hunden ein Beispiel nehmen.
Divi bringt mir da gerade so viel bei und ich bin unendlich dankbar dafür.
Danke für´s lesen und ich hoffe ihr versteht was ich meine….